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Healing

Holitics – Healing Politics

By Nachrichten

Was ist ein Weltmeister? Klar, der Beste. Jemand, der andere überflügelt, vor ihnen ans Ziel kommt, Gegner aussticht und besiegt. Zugegeben: ich habe keine Ahnung von Fußball. Aber ich erinnere mich: Weltmeisterschaft, Deutschland-Brasilien, der Untergang Brasiliens, nein, mehr noch, eine Vernichtung. Die deutsche Mannschaft nagelte damals sieben Tore ins gegnerische Netz.
Ich habe auch keine Ahnung vom Boxen. Doch was ist das für ein Typ, der trotz K.O. noch nachtritt?
Merkwürdiges Gefühl 2014, Deutschland-Brasilien. War das in der Härte so notwendig gewesen?
Genau deshalb sind Fußballweltmeisterschaften so interessant. Sie zeigen in aller Deutlichkeit nationale Muster des Handelns. Und diese Muster sind wichtig. Man nimmt sie spielerisch wahr und wichtig im Spiel, doch tatsächlich sind sie bedeutsam darüber hinaus.

Damit zum eigentlichen Thema: Meisterschaft im Export. Da sind wir auch Weltmeister. Was macht ein Exportweltmeister? Dumme Frage: Er exportiert mehr als jedes andere Land in andere Länder. Wie geht es all diesen anderen Ländern? Na, ja, prinzipiell wirtschaftlich schlechter als Deutschland, da sie im Verhältnis ja weniger, wenn nicht sogar weit weniger ausführen, also weniger umsetzen und verdienen.
Aber das ist doch toll, dann geht es uns ja am besten.
Stimmt. So gesehen. Ist aber kurzsichtig gedacht. Denn wenn es anderen schlechter geht, lange und dauerhaft schlechter als uns, dann werden sie auf Abhilfe sinnen, und diese Abhilfe fällt nicht immer freundlich aus.
Genau, man kennt so ein Ungemach aus der Vergangenheit.
Also die Sache mit der Weltmeisterschaft im Export – klingt gut. Man möchte stolz darauf sein, doch das Ergebnis ist, dass sich andere schlecht fühlen, minder bemittelter, minderwertiger. Auf Dauer wird ihnen das so wenig gefallen wie der brasilianischen Mannschaft als sie von der deutschen im eigenen Land besiegt wurde. Richtig gekonnt, ja, mit bewundernswerter Finesse und Konsequenz, aber im Ergebnis hingerichtet.
Wie und womit auch immer wir andere hinrichten, egal ob Mannschaften oder Länder – es wird ihnen nicht gefallen.
Sicher, es gibt einen Unterschied zwischen den Siegen auf dem Rasen und Siegen auf dem wirtschaftlichen Feld. Auf dem Rasen kann man sich einiges leisten, was an den Börsenplätzen nicht so gut läuft. Aber, halt! Ist das wirklich richtig? Auch die Wirtschaft wirkt wie eine Spielwiese, und die Akteuere dort reden sich das tatsächlich selbst auch ein, doch eigentlich agieren sie auf einem Schlachtfeld. Wenn sie an der Börse mit Weizen zocken, so beeinflusst ihr Handeln das Leben und Sterben in Timbuktu und anderen ärmlichen Regionen der Welt.
Nur, weil die Börsenzocker das ganz legal dürfen, ist das noch lange kein Dienst an der Menschheit. Der Gewinn des Einen, ist der Verlust des Anderen – in diesem Fall sogar sehr vieler anderer Menschen. Seit der Wirtschaftskrise ist das bekannt und Raubtierkapitalismus ein geflügeltes Wort.
Aber genau so verhält sich Deutschland auf europäischer und internationaler Ebene – wie eine Heuschrecke, eine Plage, die alles kahl frisst und sich anschließend wundert, dass die Wüste wächst.

Wir sind diese Plage in europäischem und auch im internationalen Maßstab. Muss das sein? ist das nicht eine Wiederholung der Geschichte mit anderen Mitteln?

Damit zum letzten Punkt. Sorry, wird einem noch weniger gefallen. Wieder Export, diesmal Waffen. Deutschland an dritter Stelle. Also wir.
Wie? Aber ich exportiere doch keine Waffen. Keine Ahnung, warum das unsere nette und freundliche Frau Bundeskanzlerin erlaubt. Klar, bloß zur Abschreckung. Logisch, nur in vertrauenswürdige Länder wie Saudi-Arabien und so. Und wenn Heckler & Koch nicht wäre, wäre wahrscheinlich jeder Zweite in Baden-Württemberg arbeitslos (Rüstungsindustrie gesamt: 300.000 Beschäftigte. Zum Vergleich: Autoindustrie 800.000). Kleines Problem, das. Kann man nicht einfach dicht machen.
Allerdings mit purer Nettigkeit ist nicht zu erklären, wieso Deutschland als Exporteur für Waffen weltweit an dritter Stelle steht.

„Wenn im ersten Akt ein Gewehr an der Wand hängt, wird es im dritten abgefeuert“, hat der russische Dramatiker Anton Tschechow gesagt. Deutschland hängt weltweit sehr viele Gewehre an Wände.

Man muss ziemlich naiv sein, wenn man glaubt, die würden nicht abgefeuert.
Und man muss ziemlich borniert sein, wenn man das nicht auf sich selbst bezieht, auf sich selbst als Deutscher.
Wieso akzeptieren wir das?

Doch was haben diese Betrachtungen mit Holitics – Healing Politics zu tun?

Beginnt nicht jede Heilung mit einer Befunderhebung?
Auch dies ist ein Befund: Ich war einmal Teil des journalistischen Schwarms. Inzwischen, so mein Gefühl, lässt sich dieser Schwarm nur noch auf bestimmten Bäumen nieder. Andere ignoriert und meidet er. Diese Ignoranz ist nicht von Oben per Direktive verordnet, sondern erwächst aus dem sogenannten Redaktionsgeist, also der in der jeweiligen Redaktion vorherrschenden Meinung. Diese Meinungen, behaupten Medienkritiker, seien zu einem einheitlichen Brei, wenn nicht einem Diktat geworden. Ich glaube, das ist übertrieben. Allerdings… Bis in die Mitte der neunziger Jahre, so mein Eindruck, konnten Journalisten frei arbeiten. Mit dem embedded journalism zu Beginn des Irakkrieges 2003 ging ein nicht geringer Teil dieser Freiheit verloren. Damals ist etwas gekippt wie das Wetter. Wo vormals Klarheit und gute Sicht war herrscht jetzt Nebel. Meinungs- und Behauptungs-Nebel. Dieser Nebel droht die Poren unserer Demokratie zu verstopfen.
Ich möchte nicht behaupten, Belange der Politik besser zu verstehen, besser zu kennen als andere. Aber ich habe dazu Fragen. Und diese Fragen werde ich in unregelmäßigen Abständen an dieser Stelle formulieren. Ich denke, das ist heilsam.

Ihr

Otmar Jenner

Holosophy – Healing Companies

By Nachrichten

Nicht nur Menschen, auch Unternehmungen und Unternehmen können kranken. Moderne Firmen kranken womöglich, wenn sie wie eine frühzivilisatorische Stammesgesellschaft geführt werden. Denn Menschen der Gegenwart wollen einbezogen und nicht länger dominiert werden. Gleichermaßen aus der Zeit gefallen wirken monarchistische Strukturen. Autokratische Systeme behindern oder ersticken Kreativität, vielleicht das wertvollste Gut auf dem Weg von der Informations- zur Wissensgesellschaft. Ein Auslaufmodell, davon bin ich überzeugt, ist auch das Unternehmen als Statusgesellschaft, lediglich bedacht auf Symbole des Luxus ohne darüber hinaus weisenden Inhalt.

Tribale Cliquenwirtschaft wie Autokratie und Statusgesellschaft wecken Widerstände, beruhend auf Unzufriedenheit und Neid, sorgen damit für Reibung, woraus Wunden erwachsen und in Folge ernsthafte Krankheiten entstehen können.

Es ist notwendig, diese Möglichkeit rechtzeitig zu sehen, bereits vorhandene Ansätze zu analysieren, um ein nachhaltiges Change Management zu ermöglichen.

Holosophy – Healing Companies will Krankheiten und Krankheitsbilder in Unternehmen diagnostizieren und analysieren, um gesunde Impulse zu geben.

Artha (Sanskrit) bezeichnet Reichtum, Besitz, Bedeutung, Sinn, Ziel. Es ist das erste Lebensziel nach indischer Philosophie. Reichtum und Besitz sind sowohl monetär und konkret gemeint, aber auch in einem höheren Sinn zu verstehen, nämlich als Reichtum an Ideen, Möglichkeiten und Ressourcen. Dann der Begriff der Bedeutung. Ein Unternehmen hat Bedeutung für seine Besitzer ebenso wie für alle Menschen, die darin tätig sind, weil es die ökonomischen Grundlagen für deren Dasein liefert. Doch in der Gegenwart braucht ein Unternehmen mehr als nur diese Bedeutung. Es braucht eine gesellschaftliche und zivilisatorische Bedeutung für eine nachhaltige Existenz. Und das meine ich in diesem Zusammenhang zunächst ohne moralische Wertung.

Noch komplizierter erscheint womöglich die Frage nach dem Sinn eines Unternehmens. Doch die Antwort ist ganz einfach: Hat es keinen, kann es auch nichts Sinnvolles liefern. Mit Sinnlosem wird sich niemand beliefern lassen. Zumindest nicht nachhaltig.

Und schließlich das Ziel. Das ist tatsächlich etwas komplizierter. Wenn das Ziel nicht Geben ist, sondern Nehmen. Nämlich möglichst viel Geld von Kunden, dann wird das Unternehmen vielleicht kurzfristig florieren können, nachhaltig aber gewiss nicht. Das unternehmerische Ziel muss eine besondere Leistung sein, an der alle im Unternehmen Beschäftigten teilhaben wollen. Sie alle wollen etwas geben, etwas ganz Besonderes, was nur sie als Gemeinschaft liefern können. Dieses Geben Wollen bewirkt einen natürlichen Rückfluss, die unternehmerischen Einnahmen. Je klarer das Ziel, umso nachhaltiger die Einnahmen.

Ihr

Otmar Jenner

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