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Bore-out

Bore-out und Burn-out – eine problematische Allianz

By Nachrichten

Da brennt etwas. Erst an, dann aus. Bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts hieß das nicht Burn-out, sondern Neurasthenie. In Thomas Manns „Zauberberg“ ist die sogenannte reizbare Schwäche allgegenwärtig. Aber auch Hypochondrie und Hysterie sind mit von der Partie. Erstere ist die Modeerkrankung, die der Neurasthenie vorausging. Letzteres eine Erscheinung, die ihr folgte.

 

Jede Zeit hat wohl ihre chronischen Erschöpfungen. Die industrielle Revolution sorgte für ein Phänomen, dass interessanterweise erst postindustriell benannt wurde: Bore-out – Erschöpfung durch Monotonie. Es begann womöglich mit bäuerlicher Feldarbeit, dem gleichförmigem Pflügen und Furchen Ziehen, grassierte bei den Webern und gipfelte in bohrend langweiliger Fließbandarbeit. Arbeiter an Fertigungsstrecken in Fabriken haben darunter heute noch zu leiden. Dank moderner Automatisierungstechnik in der Massenproduktion jedoch ein aussterbendes Phänomen.

 

Allerdings ist Bore-out damit noch nicht tot. Denn die Langeweile lebt weiter und pflanzt sich fort. Als quasi serielle Tätigkeit in modernen Berufen, die ebenso von qualvollen Wiederholungen geprägt sind wie von der Notwendigkeit, sich täglich auf vollständig neue Herausforderungen und Umstände einzustellen.

 

Journalisten in Tageszeitungen haben beispielsweise dieses Problem. Wenn sie täglich nicht dasselbe tun, dann tun sie das Gleiche oder etwas Ähnliches. Verfassen Nachrichten, Vorspänne, Überschriften zu den immer gleichen Themen, in den immer gleichen Formaten. Sind dabei ganz entsetzlich gelangweilt. Und gleichzeitig fürchterlich gestresst. Ein Widerspruch wie es ihn nicht nur im Journalismus gibt.

 

Juristen geht es ähnlich. Steuerberatern auch. Ebenso Medizinern. Berufe mit seriellen Handlungen. Wer von morgens bis abends Bypässe am Herzkranz legt, ist durch die ständigen Wiederholungen auch von Bore-out bedroht. Anders als am Fließband jedoch permanent mit Abweichungen. Individuell wie jeder Mensch ist kein Herz wie ein anderes. Und doch prinzipiell mehr als nur ähnlich.

Um als Chirurg gut zu werden, braucht man Übung. Möglichst viele Herz-OP’s. Oder Hüften, Knie. So wird man zum Spezialisten. Und würde sich am OP-Tisch die Beine in den Bauch langweilen, wenn die Arbeit nicht so direkt am Menschen wäre und damit zugleich abenteuerlich, aufregend und überfordernd. Weshalb sich an der Stelle Burn-out und Bore-out zu einer unheiligen Allianz zusammenfinden. Ein Grund, warum so viele Mediziner zusammenbrechen. Oder Fehlleistungen begehen.

Und der Spezialisierungsdruck wächst. Je umfassender das Wissen um Technik, Gesundheit, Umwelt und das Wirtschaften damit, umso komplexer die beruflichen Anforderungen, die sich daraus ergeben. Weil Arbeit immer komplizierter wird, muss man sie so weit wie möglich vereinfachen. Wo das nicht möglich ist, Aufgabenfelder konzentrieren. So werden Spezialisten herangezogen. Generalisten sterben aus.

Der Historiker Yuval Noah Harari, Autor von „Eine kurze Geschichte der Menschheit“ und „Homo Deus“, behauptet, dass die Langeweile mit den Ackerbauern und der Sesshaftigkeit begann. Die Sammler und Jäger, von Harari auch Wildbeuter genannt, waren Generalisten. Um zu überleben mussten sie vieles wissen und täglich neu bedenken. Für sie war die Welt noch jung in jenen Zeiten. Achtsamkeit und Interesse waren überlebensnotwendig. Jeder Augenblick konnte tödlich sein. Doch die Horde hielt zusammen und schützte. Besitz wurde geteilt. Neid gab es wahrscheinlich nicht oder kaum. Die Bauern dagegen: Pflügen, furchen, säen, misten, melken, mähen. Muh, macht die Kuh und Abwechslung bringt nur der Fladen, in den man nichtachtend tritt. Außerdem ist Besitz plötzlich wichtig. Ihn zu schützen und zu verteidigen auch.

Vielleicht wurden Bore-out und Burn-out bereits 10.000 Jahre vor Christus erfunden. Damals, als die ersten Sesshaften sich ganz entsetzlich zu langweilen begannen. Jedenfalls bilden Langeweile und Überforderung im Arbeitsleben heute wahrscheinlich mehr denn je ein unheiliges Paar und damit eine krank machende Verbindung.

Dies ist keine Einladung, sich nach frühzivilisatorischen Zuständen zu sehnen. Sehr wohl aber eine Aufforderung, das eigene Arbeitsleben einer genaueren Betrachtung zu unterziehen und nach Anzeichen von Bore-out und Burn-out zu forschen.

Zu meiner Person: Als Therapeut und Heilpraktiker für Psychotherapie biete ich professionelle Unterstützung zur Burn-out-Prävention & -Intervention. Selbstverständlich unterliege ich der Schweigepflicht und garantiere uneingeschränkte Vertraulichkeit. Neben Terminen in der Praxis biete ich ein Burn-out-Telefon (mit besonderen Konditionen für mittelständische Firmen und größere Unternehmen). Mehr dazu auf Anfrage via Mail: oj@otmarjenner.de Oder telefonisch: +49 163 2298614

Ihr

Otmar Jenner

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