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Psychogene Gesundheit

By Nachrichten

Tod durch Erwartung des Todes – war das Thema des vorangegangenen Beitrags. Nun das genaue Gegenteil: Länger und gesünder leben durch die positive Erwartung längeren und gesünderen Lebens.
Wenn die Erwartung des Todes funktioniert, so müsste auch das Gegenteil funktionieren.
Warum? Allein schon, weil es folgerichtig ist.

Ein Auto fährt, solange es fährt, egal, was sich die Person dabei denkt, die es lenkt. Das meinen die meisten Menschen, deshalb waschen sie ihr Auto vielleicht regelmäßig, streicheln es aber nicht ständig, bedanken sich auch nicht nach jeder Fahrt, sondern knallen noch die Türen.
Manche Menschen scheinen ihr Auto zwar mehr zu lieben als andere Menschen, doch das heißt noch lange nicht, dass sie ihrem Fahrzeug positive Gedanken schicken und es nicht an der nächsten Kreuzung malträtieren.
Ist halt dafür gemacht, getreten zu werden, denken sie. Und sei es, einfach nur so, zum Spaß.

Nicht wenige Menschen gehen sehr ähnlich mit ihrem Körper um. Auch das biologische Fahrzeug reinigen sie regelmäßig, streicheln es manchmal auch, meistens aber hektisch und eher wie im Vorbeigehen. Sich bei ihrem Körper zu bedanken – diese Idee fänden sie abwegig. Ihren Körper aber zu kritisieren, auch hässlich zu finden, schlecht über ihn zu reden und ihn auch so zu behandeln – kommt ihnen dagegen angemessen, auch unterhaltsam, vor.
Wer so agiert, schädigt sich aktiv, wird in Folge womöglich krank, vielleicht sogar schwer krank und daher mit einer deutlich verkürzten Lebenszeit zu rechnen haben.
Dass dieses Verhalten ein Fehler ist, hat sich längst herum gesprochen. Doch wie diesem Irrtum argumentativ zu begegnen ist, womöglich noch nicht.

Angenommen menschliche Körper wären wie Autos, nämlich Fahrzeuge des Lebens – wie wichtig wäre es, was die Fahrer über sie denken? Wie sie sich als Fahrer verhalten?
Ist doch egal, antworten manche. Irgendwann gibt jede Kiste den Geist auf, gleichgültig, was einer dazu denkt … Wenn man so hinterm Steuerrad sitzt, kann man doch denken, was man will – die seltsamsten Gedanken, auch hässliche, zynische, negative, humorlose, lieblose, doofe und überflüssige –, solange man auf die Straße schaut und nicht gegen einen Baum fährt …
Ist dem Auto doch egal, was einer darin denkt, der es lenkt.

Dem Körper ist es jedenfalls nicht egal. Bereits 1993 hatten Penebaker and Francis, zwei amerikanische Ärzte, nachweisen können, dass positives Denken die Wahrscheinlichkeit des Überlebens einer Krebsdiagnose signifikant erhöht. 2006 belegten Cohen und Pressman, ebenfalls Mediziner, mit einer Studie, dass Menschen, die positiv denken rund 10 Jahre länger leben als solche, die mit negativen Erwartungen durch den Tag gehen.

Was ist positives Denken?, könnte man an dieser Stelle nun fragen.

Ganz einfach: All das, was man selbst dafür hält.

Einspruch: Ich weiß doch gar nicht mehr, was positiv und was negativ ist, denn mein Leben ist so sehr durcheinander geraten, dass ich verwirrt bin.

Möglich. Aber nicht so verwirrt, dass Sie nicht mehr wissen, was positiv und was negativ ist.

Verstanden. Nächste Frage: Wie schaffe ich es dann, nie mehr etwas Negatives zu denken oder zu sagen?

Antwort: Das schaffen Sie nicht. Wichtig ist die Summe. Also die Negativität oder das Positive unterm Strich. Also wie sich Positives und Negatives jeweils addieren.

Die Summe entscheidet darüber, wohin ein Leben führt. Zu mehr Gesundheit oder weniger. Zu mehr Freude oder weniger. Der Rest ist Gnade.

Was soll das denn jetzt bedeuten?

Ganz einfach: Dass jeder Mensch auf das Gute und Bessere hinarbeiten, es aber nicht erzwingen kann.

Spirituelle Medizin und Genesungskunde handeln von diesem absichtsvollen und geduldigen darauf Hinarbeiten. Hoffentlich auch noch mit Humor.

Gesundheit beginnt im Kopf. Deshalb ist Gesundheit immer psychogen. Und nichts daran ist zufällig.

Psychogene Tode

By Nachrichten

Kommt ein Patient mit Bauchschmerzen zum Arzt. Die Diagnosemaschine wird angeworfen. Schließlich die Nachricht: „Sie haben Bauchspeicheldrüsenkrebs, bereits gestreut, inoperabel. Sie werden innerhalb der nächsten Monate sterben. Regeln sie ihre Angelegenheiten.“
Der Patient stirbt wie prognostiziert.
Nun meine Frage: Woran eigentlich?
Wahrscheinlich an Organversagen, je nach Verlauf, lautet eine Standardantwort der Medizin.
Bauchspeicheldrüsenkrebs, das hat sich herumgesprochen, ist gefährlich, daher sterben von dieser Diagnose Betroffene sehr häufig. Dank Palliativmedizin inzwischen weniger schmerzhaft.
Doch damit ist die Frage noch nicht beantwortet, woran ein Mensch mit Pankreaskrebs tatsächlich stirbt – wenn er denn stirbt.

Ein befreundeter Mediziner erzählte mir kürzlich von einem Fall, der in den USA für Aufsehen gesorgt haben soll. Ein Mädchen wird durch einen unglücklichen Zufall über Nacht in einer Kühlkammer eingeschlossen. Am nächsten Morgen ist das Mädchen tot. Nicht wegen Sauerstoffmangel. Daran herrschte kein Mangel, die Kammer war wohl groß genug, sondern wegen Unterkühlung. Nur: Die Kühlkammer war zu dem Zeitpunkt gar nicht in Betrieb, weil ausgeschaltet. Drinnen herrschten ähnliche Temperaturen wie draußen. Trotzdem starb das Mädchen den Kältetod.

Genau: Totgesagte sterben schnell, auch Totgedachte – umso eher als sie selbst fest daran glauben.

Psychogener Tod wird dieses Phänomen des Todes durch Vorstellungskraft in der medizinischen Psychologie genannt. Tot durch die Erwartung des Todes. In der ersten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts vielfach beobachtet und dokumentiert bei Eskimos, Naturvölkern in Afrika, nord- und südamerikanischen Indianern, Aborigines in Australien, neuseeländischen Māori, sowie auf diversen Südseeinseln.Ausgelöst wird der psychogene Tod meistens durch Verbalsuggestion. „Ich befehle dir, zu sterben“, soll ein Eskimo-Zauberer einem sehr gesunden und starken Mann gesagt haben, woraufhin der innerhalb von vier Tagen tot war.
Klar, der moderne Europäer hängt zu sehr am Leben und lässt sich nicht einfach so totreden. Dafür könnte auch eine Beobachtung sprechen, die ebenfalls mehrere Forscher indigener Völker gemacht haben: Die Eingeborenen scheinen das Sterben leicht zu nehmen. Kein Kampf gegen den Tod und für das Leben. Im Gegenteil. „… ich habe mehrere junge Frauen und Männer gekannt, die sich gerade so niederlegten und starben, wie sich jeder niederlegt und stirbt“, berichtet der Prediger J. H. Holmes 1924 aus Neu Guinea.
Die nun naheliegende Frage, welchen Anteil das Christentum daran hatte, Eingeborenen Todesfurcht einzupflanzen, wäre ein Seitenpfad dieser Betrachtung und muss daher leider vernachlässigt werden.

Viel wichtiger ist: Wie wurde der psychogene Tod in unsere Gegenwart übertragen?

Die Antwort ist eine Behauptung meinerseits, weil nicht durch Studien belegt, sondern lediglich auf Beobachtungen beruhend, die aber nicht repräsentativ sind. Dennoch: Die modernen Schamanen des Krankenbetriebs (geht ja um viel Geld dabei) halten an ihrer Deutungshoheit fest. Gern auch mit der Macht des letzten Mittels. Und sei es einer Leben / Tod-Prognose.
Und der psychogene Tod gibt ihnen recht. Ist, so gesehen, ein dienstbares Phänomen. Hinterher kann man dann sagen: Organversagen als Folge von …
Ja, ein dienstbares Phänomen. Nein, nicht im Sinne einer Verschwörungstheorie. Denn die Beteiligten haben sich nicht gemeinsam dazu verschworen. Die Sache hat sich vielmehr verschwörerisch entwickelt. Nach und nach. Und will nun umgedreht werden. Sehr hilfreich wäre dafür eine Studie in der Onkologie über die Kraft des Gesundsprechens.
Woran der Patient mit Pankreaskrebs nun tatsächlich gestorben ist, ist an dieser Stelle nicht mehr klärbar. Ich behaupte allerdings, dass die Endzeitprognose für sein weiteres Dasein wenig förderlich war.

Mehr dazu in einem nächsten Beitrag.
Ihr
Otmar Jenner

Quelle für den Tod durch Vorstellungskraft u.a.: Klaus-Dietrich Stumpfe „Der psychogene Tod“

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